Super 8

Im Sommer 2011 brachte J.J. Abrams, ein Regisseur, der nicht nur für seine Verschwiegenheit bekannt ist, sondern auch für sein meisterhaftes Erzähltalent, einen Film auf die Leinwand, der die Kinobesucher faszinierte und zum Rätselraten anregte. „Super 8“ sollte als Mystery-Jugend-Abenteuer mit einem Monster als Hauptakteur dienen. Doch statt des viel diskutierten Monsters steht im Film vielmehr die menschliche Dimension im Fokus. Abrams schafft es, die Aufmerksamkeit des Publikums weg von der Kreatur und hin zu den authentischen Beziehungen einer Gruppe von Kindern in einem kleinen amerikanischen Ort zu lenken. Diese Herangehensweise überrascht und entpuppt sich als kreative Entscheidung, die dem Film eine besondere Note verleiht.

Super 8
Dauer: 107 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: J.J. Abrams
Produzenten: J. J. Abrams, Steven Spielberg, Bryan Burk
Hauptdarsteller: Noah Emmerich, Joel McKinnon Miller, Kyle Chandler
Nebendarsteller: Ron Eldard, Riley Griffiths, Ryan Lee
Studio: Paramount
Sprachen: Deutsch, English

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Dabei nimmt „Super 8“ das Publikum mit auf eine Zeitreise ins Jahr 1979, in dem das Abenteuer von Joe Lamb und seinen Freunden beginnt. Dieses Abenteuer dient als Katalysator für persönliches Wachstum, erste Liebe und die Herausforderungen des Erwachsenwerdens. Abrams, der durch seine früheren Arbeiten wie „Lost“ und „Star Trek“ bereits bewiesen hat, dass er sowohl kommerzielle als auch kritische Erfolge landen kann, verknüpft nostalgische Elemente der 70er- und 80er-Jahre-Filme mit modernem Storytelling und modernster Technik. So entsteht ein Film, der alt und jung begeistert und nach dem Abspann noch lange im Gedächtnis bleibt.

Drehorte, Produzent, Besetzung von „Super 8“

Super 8“ aus dem Jahr 2011 ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film, der unter der Regie von J. J. Abrams entstand. Neben der Regie schrieb Abrams auch das Drehbuch und übernahm zusammen mit Steven Spielberg und Bryan Burk die Produktion. In den Hauptrollen glänzen Joel Courtney als Joe Lamb, Elle Fanning als Alice Dainard und Kyle Chandler als Hilfssheriff Jackson Lamb. Unterstützt werden sie von Gabriel Basso, Riley Griffiths und Ryan Lee, die in Nebenrollen zu sehen sind.

Musikalisch unterstreicht Michael Giacchino, ein langjähriger Kollaborateur von Abrams, die Atmosphäre des Films. Für Kamera und Schnitt waren Larry Fong sowie Maryann Brandon und Mary Jo Markey zuständig. Zunächst vermuteten Fans, „Super 8“ könnte eine Fortsetzung des Films „Cloverfield“ sein. Abrams jedoch dementierte diese Annahme rasch. Gedreht wurde der Film von September bis Oktober 2010 in Weirton, West Virginia.

Trotz eines vergleichsweise geringen Budgets von etwa 50 Millionen US-Dollar, spielte der Film weltweit rund 260 Millionen US-Dollar ein. Allein in den USA konnte „Super 8“ am Eröffnungswochenende 12,2 Millionen US-Dollar generieren. Der Soundtrack, veröffentlicht am 13. Juni 2011, gewann 2012 den Saturn Award für die beste Musik. Songs wie „Don’t Bring Me Down“ von Electric Light Orchestra und „My Sharona“ von The Knack bereichern den Abspann und machen den Film zu einem Rundumerlebnis.

Handlung & Story vom Film „Super 8“

Im Jahr 1979 trauert der 14-jährige Joe Lamb um seine verstorbene Mutter Elizabeth, die bei einem Arbeitsunfall ums Leben kam. Er hält ein Medaillon als Andenken an sie fest. Jack Lamb, sein Vater und Deputy Sheriff, macht Louis Dainard für den Unfall verantwortlich, da dieser betrunken zur Arbeit erschienen war. Vier Monate später hilft Joe seinem Freund Charles bei einem Zombie-Film für einen Super-8-Wettbewerb. Dabei kommen sich Joe und Alice, Dainards Tochter, näher, trotz der Feindseligkeit ihrer Väter.

Während nächtlicher Dreharbeiten in einem Bahndepot rammt ein Pickup einen herannahenden Zug. Ein katastrophaler Unfall folgt. Die Kinder, darunter auch Joe und Alice, entdecken merkwürdige weiße Würfel in den Trümmern. Ihr Biologielehrer Dr. Woodward erscheint verletzt und warnt sie, das Gesehene zu vergessen. Kurz darauf trifft ein Militärkonvoi ein, geleitet von Colonel Nelec. In den Tagen danach häufen sich seltsame Vorkommnisse in der Stadt: Hunde verschwinden, Menschen werden vermisst und elektronische Geräte werden gestohlen.

Die Kreatur aus dem Zug

Joe’s Vater Jack konfrontiert Colonel Nelec, der ihn daraufhin festnimmt. Joe und seine Freunde entdecken durch Filmaufnahmen, dass eine Kreatur aus dem Zug entkommen ist. Nelec, nun in einem Militärkrankenhaus, sucht Informationen von Dr. Woodward, lässt ihn aber töten, als er nicht kooperiert. Alice wird später von der Kreatur entführt. Joe, Charles und ihre Freunde finden belastende Dokumente und einen Film, der die wahre Geschichte offenbart.

Durch den gefundenen Film erfahren sie, dass die Air Force seit 1958 einen gefangenen Außerirdischen festhält. Dieser hat eine Verbindung zu Dr. Woodward aufgebaut und ihn überzeugt, bei einer Flucht zu helfen. Allerdings sabotierte Nelec diese Pläne. Während die Kinder den Film anschauen, werden sie von Soldaten gefasst, aber die Kreatur tötet Nelec und die Soldaten. Jack entkommt und schließt einen Waffenstillstand mit Louis, um ihre Kinder zu retten.

Joe und seine Freunde entdecken ein unterirdisches Tunnelsystem. Dort hängen die vermissten Stadtbewohner, einschließlich Alice, bewusstlos von der Decke. Die Kreatur baut ein Gerät aus gestohlener Elektronik. Mit Feuerwerkskörpern als Ablenkung retten Joe und seine Freunde Alice und die anderen. Schließlich stellt der Außerirdische eine emotionale Verbindung zu Joe her und lässt sie gehen. Alle schauen zu, wie Metall und die weißen Würfel ein Raumschiff formen. Joe lässt sein Medaillon los und das Schiff steigt in den Himmel. Am Ende hält er Alices Hand, während ein von den Kindern gedrehter Zombie-Kurzfilm neben dem Abspann läuft.

Fazit & Kritiken zum Film „Super 8“

Super 8“ entführt sein Publikum in eine andere Zeit und doch bleiben die Themen universell: Jugendliche auf dem Sprung ins Erwachsenenalter, Familientragödien und das ewige Ringen um Verständnis. Regisseur J.J. Abrams beweist sein Händchen für atmosphärisch dichte Erzählkunst, indem er nicht nur ein mysteriöses Monster in die Handlung einwebt, sondern vielmehr auf das Ensemble junger Schauspieler setzt. Joel Courtney und Elle Fanning zeigen beispielsweise eine beeindruckende Natürlichkeit, die oft mehr sagt als tausend Worte. Abrams gelingt es, eine fein ausbalancierte Hommage an Spielberg-Klassiker wie „E.T.“ oder „Die Goonies“ zu schaffen, ohne dabei in platten Nostalgie-Trip zu verfallen.

Während das Marketing im Vorfeld insbesondere das Rätsel um das Monster in den Vordergrund stellte, liegt das eigentliche Herzstück des Films in den authentisch dargestellten Beziehungen der Jugendlichen. Dennoch verliert der Film nie seinen Spannungsbogen und zieht das Publikum mühelos in die Handlung hinein. Dabei bleibt Abrams seinem Stil treu und vermischt Altbewährtes mit Elementen modernen Kinos. Diese Kombination schafft es, sowohl junge als auch ältere Zuschauer abzuholen.

Dennoch sollte man den erwachsenen Charakteren im Film mehr Tiefgang zugestehen. Ihre Rollen erscheinen meist funktional und streifen hin und wieder das Klischee. Dies ist besonders schade, da der Film ansonsten durch eine beeindruckende Emotionalität besticht. Allerdings liegt der Fokus klar auf den Kindern und ihrem Abenteuer. Obwohl das Monster letztlich eher nebensächlich wirkt, dient es als metaphorisches Bindeglied, das die individuellen Geschichten verbindet. In Summe ist „Super 8“ ein wohldurchdachtes und liebevoll inszeniertes Werk, das den Zuschauer für die Dauer in seinen Bann zieht und nach dem Abspann noch lange nachwirkt.

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